Lockere Runde

Im Imbiss meiner Eltern war eine Bulette im Roggen-Brötchen der Renner. Mein Vater nannte das „Burger“. Das Fleisch war der Star, der Sinn des Brötchen lag dagegen nur darin, die saftige und lockere Bulette besser halten und verspeisen zu können. Schließlich sind in der Frikadelle die Brötchen schon drin.

Bei der heute verbreiteten Version eines Burgers, übernimmt mit mäßigem Erfolg ein weiches, oft leicht zerfallendes Milchbrötchen die Rolle des Fleischhalters. Die Bulette ersetzt ein Patty. Das ist eine mehr oder weniger flache Scheibe aus ungewürztem, ziemlich trockenem Rindfleisch. Versuchen Sie beim nächsten Besuch eines Burger-Restaurants, das Hackfleisch ohne das ganze Drumherum zu kauen und herunterzuschlucken.

Eine Frikadelle jedoch braucht keinen Firlefanz und ist somit der perfekte Begleiter am Vatertag. Das lockere Runde für die lockere Runde.

Auf 500 g Fleisch kommen zwei altbackene, in Milch* eingeweichte und zerkleinerte Brötchen, eine fein gewürfelte Zwiebel, 2 EL Majoran, 1 EL Senf, 1 TL Salz sowie ein Ei. Ich gebe zudem noch ordentlich frisch gemahlenen Kampot-Pfeffer dazu. Die Masse gut durchkneten, formen und ab damit auf den Grill. Die Buletten schmecken warm oder kalt und wer doch ein bisschen Chichi möchte, nimmt Senf.

* Eine Leserin fragte, ob man den Unterschied zwischen in Milch und in Wasser eingeweichten Brötchen schmecken könne. Ich kann es nicht genau sagen. Meine Oma hat das schon so gemacht und ich möchte ihr nicht unterstellen, dass sie nur die vielleicht sauer gewordene Milch loswerden wollte.

Probieren Sie es einfach aus. "In Milch eingeweicht" klingt im Rezept auf jeden Fall interessanter.