Besonders gesalzen

Mein Freund Felix schickte mir folgende Nachricht: „Schreib doch in deiner Kolumne mal über besondere Salze, beispielsweise Süßwassersalz aus dem Murray River. Ich glaube, da wird ziemlich viel Quatsch verkauft“.

Salz aus Süßwasser zu gewinnen, ist zumindest mühsam, denn es ist per Definition zu höchstens 0,1 % enthalten.

Um wesentlich größere Mengen Natriumchlorid aus dem Murray Rivers zu gewinnen, müsste man dessen Brackwasser verdunsten lassen. Denn dort, wo der Fluss ins Meer mündet, mischt sich Salz- mit Süßwasser. Aber „Murray River Brackwasser Salz“ klingt unappetitlich. Daher gewinnt man Murray River Salz auch nicht direkt aus dem Fluss, sondern aus nahegelegenen, unterirdischen Salzsolen.

Seine hellrosa Farbe hat das Salz angeblich durch eine carotinhaltige Algenart. Möglicherweise trägt zur Färbung eher Eisenoxid bei, denn auch pinkes Himalayasalz enthält solche Pigmente. Wie es der Zufall will, stammt auch dieses nur entfernt aus dem Himalaya. Gewonnen wird es aus einer der weltgrößten Salzminen in Pakistan. Aber in Bad Reichenhall wandert zur Salzgewinnung auch niemand durch die Alpen.

Felix hat also recht. Es wird ziemlich viel Quatsch verkauft. Mit bis zu 40 € pro Kilo übrigens zu besonders gesalzenen Preisen.