Das ist bitter!

In einem meiner Kochkurse sollte unter anderem ein Kürbispüree zubereitet werden. Alle Zutaten hierfür baute ich wie immer schön übersichtlich auf dem großen Küchenblock auf. Ohne der Einweisung zu folgen, legte eine hochmotivierte Teilnehmerin auch gleich mit vollem Elan los.

Nach etwa einer Stunde stand sie mit einer Schüssel voll giftgrünem Brei vor mir und sagte: „Probier mal, das ist total bitter. Ich könnte noch Zucker dazu geben, das mache ich bei Spargel immer.“

Vorsichtshalber fragte ich erst einmal, was sie mir da vor die Nase hielt. „Das Kürbispüree natürlich“, antwortete Sie leicht gereizt.

Auf mein Nachbohren, wieso das Püree so grün sei, erwiderte sie noch etwas genervter: „Wegen der Kürbisse. Weswegen denn sonst?“
Für den Kurs hatte ich aber einen strahlend orangenen Hokkaido eingekauft. Dieser stand auch noch unversehrt auf der Arbeitsplatte.

„Wenn dort noch der Hokkaido steht, welcher Kürbis ist dann in diesem Püree?“, fragte ich die Hobbyköchin. „Na, der von der Fensterbank!“, entgegnete sie wie selbstverständlich. Im Püree war also ein grüner Zierkürbis gelandet, der eigentlich zur Dekoration gedacht war. Bitter schmecken uns Zierkürbisse übrigens aus gutem Grund: damit wir sie nicht essen. Auch nicht mit Zucker.